45 Nationalitäten, sieben Religionen – Eine Schule!

Das Projekt „Religiöse Vielfalt an unserer Schule“ des Kurses Evangelische Religionslehre der Q2

Unsere Schule ist vielfältig. Doch wie viele Nationalitäten und Religionen sind tatsächlich vertreten? Unser Projekt hat sich dieser Frage angenommen und spannende Ergebnisse erhalten.

45 Nationalitäten. Doch für die Mehrheit der Schüler*innen spielt sie keine große Rolle im schulischen Alltag. Dies ist nur eins der vielen Ergebnisse, die wir mit Hilfe unserer Fragebögen erhalten haben.

Das Ziel ist, Religionen in der Schule sichtbar zu machen und die religiöse Vielfalt aufzuzeigen. Um zu zeigen, wie vielfältig unsere Schule wirklich ist, erstellten wir Fragebögen, einen für die Jahrgangsstufe 5 bis 7 und einen für die Mittel- und Oberstufe. Doch wir merkten schnell, dass wir vor einer großen organisatorischen Herausforderung standen. In unseren Freistunden besuchten wir jeden Religions- oder Praktische-Philosphiekurs und befragten über 600 Schüler*innen.

Bei der Erstellung unserer Fragebögen stellte sich die Einteilung als ein großes Problem dar. Welche Aspekte sollten erfasst werden? Die Fragen mussten so formuliert sein, dass sie verständlich sind. Aus diesem Grund ließ der Fragebogen für die älteren Schüler mehr Raum für ausformulierte Antworten. Neben dem Alter, der Bedeutung von Religion, den wichtigsten Festen und den verschiedenen Religionen und Konfessionen erfragten wir, inwiefern die Religion die Persönlichkeit der Schüler beeinflusst. Das Ergebnis war sehr positiv. Nur einzelne Schüler berichten von Unverständnis. Trotz der Internationalität gibt es ein reibungsloses Miteinander an unserer Schule.

Die Vielfalt der verschiedenen Religionen wird durch unterschiedliche Kurse eingeschränkt. Zur besseren Verständigung wünschen sich viele einen einheitlichen Religionsunterricht. Dieser Wunsch zeigt sich auch in den Umfrageergebnissen. Christliche Schüler im Philosophieunterricht oder muslimische Schüler, die am katholischen Religionsunterricht teilnehmen sind keine Einzelfälle. Denn durch den Kontakt und Austausch untereinander verringern sich die Vorurteile.

Bei sieben verschiedenen Religionen an der Schule mit zahlreichen Konfessionen ist es erstaunlich, wie selbstverständlich das Zusammenleben ist.

Viele jüngere Schüler engagieren sich in Jugendgruppen. Zudem haben die meisten Schüler*innen den Wunsch, andere Religionen kennen zu lernen.

Die mittlere Altersgruppe (13 bis 16 Jahre) befindet sich momentan in einer Findungsphase, deshalb sind sich viele noch nicht sicher in ihrem Glauben. Doch Nächstenliebe hat in allen Religionen einen hohen Stellenwert. Einige Schüler wünschen sich auch muslimische Lehrer.

In der Oberstufe vertreten die Schüler meistens klare Positionen. Sie schätzen ihre Religion für die moralischen Werte, doch auch Kritik oder Verbesserungsvorschläge finden sich wieder. Die Gottesdienste der Schule sollten besser besucht und gestaltet werden. Kritisiert wird vor allem Machtmissbrauch, Extremismus, die männliche Dominanz in religiösen Institutionen und die Einstufung von Homosexualität als Krankheit.

Das bei weitem beliebteste Fest ist Weihnachten. Bei einigen steht die Geburt Jesu in Vordergrund, bei anderen das Zusammensein mit der Familie. Doch auch in allen anderen Religionen ist Weihnachten beliebt. Durch Eltern, die unterschiedlichen Glaubensrichtungen angehören ist die Kombination von Zuckerfest und Weihnachten als beliebteste Feste nicht ungewöhnlich.

Anna Thelen, Nils Ley, Janine Walter