Ein Ausflug in die Antike

Am 6. 7. fand die Exkursion aller Lateinschülerinnen und Lateinschüler nach Trier statt.

Nach einem etwas verspäteten Start erreichte unser Bus die schöne Moselstadt gegen 11 Uhr.

Trier, das zu Ehren des Kaisers Augustus als „Augusta Treverorum“ wohl zwischen 16 – 13 v. Chr., als der Kaiser sich in Gallien aufhielt, gegründet wurde, zeigt auch den heutigen Besuchern noch auf eindrucksvolle Weise, welche Bedeutung es als kaiserliche Residenzstadt in der Antike besessen hat. Viele Bauwerke, z.B. die Kaiserthermen, das Amphitheater oder auch die Konstantins-Basilika, spiegelten den Glanz der antiken Hauptstadt Roms wider, so dass Trier auch als „Roma secunda“, die wichtigste Metropole nördlich der Alpen, galt.

Kurze, im Vorfeld vorbereitete, Referate informierten jeweils vor Ort über die wichtigsten Fakten und Hintergründe zu den Bauwerken, die wir besichtigten. Unsere Tour startete bei Sonnenschein am antiken Amphitheater, das in der zweiten Hälfte des 2. Jh. n. Chr. am Fuße des Petrisberges errichtet wurde. Etwa 18. 000 Zuschauer konnten zugleich die blutigen Kämpfe und Spiele verfolgen. Ein Blick in die Kellergewölbe zeigte uns, wo die Kämpfer und Tiere sich vor den Spielen aufhielten.

Anschließend ging es in einem kurzen Fußmarsch zu den Kaiserthermen, deren Überreste noch die einstige Größe erahnen lassen. Anfang des 4. Jh. erbaut zählten sie zu den größten Anlagen der damaligen Zeit, obwohl sie nicht fertig gestellt wurden. Die unterirdischen Bedienungsgänge, die zu den Heizungsanlagen führten, kann man auch heute teils noch erkunden.

In Sichtweite der Überreste der Kaiserthermen liegt die Konstantins-Basilika, die wir auf unserer Besichtigungstour als nächstes aufsuchten. Das Bauwerk, wohl Anfang des 4. Jh. errichtet, ist mit einer Höhe von 33 m, einer Länge von 67 m und einer Breite von 27,5 m ein monumentaler Einzelraum, der als Thronsaal die Machtposition des Kaisers verdeutlichen sollte.

Den Abschluss unseres Rundganges bildete die Besichtigung der Porta Nigra. Trier war einst durch eine Stadtmauer, die im späten 2. Jh. errichtet wurde, umgeben. Die Porta Nigra ist eines der vier Stadttore, die damals den Zugang zur Stadt ermöglichten. Sie wurde aus Sandsteinquadern errichtet, die nur von Eisenklammern zusammengehalten wurden. Im Mittelalter wurde jedoch der größte Teil dieses Metalls entwendet. Durch die Verwitterung und die Verschmutzung im Laufe der Zeit verfärbte sich der einst helle Sandstein, so dass im Mittelalter die Bezeichnung „Porta Nigra“ (Schwarzes Tor) aufkam.

Im Anschluss blieb jedem noch Zeit, die Stadt individuell zu erkunden. Dabei boten sich besondere Gelegenheiten, das individuelle Wissen zu erweitern, weil eine umfangreiche Ausstellung zu Kaiser Nero in Trier gastierte. Leider war die Ausstellung auf drei Museen verteilt, so dass die Interessenten sich für eine Option entscheiden mussten. Und so fiel die Wahl auf „Nero und die Christen“, wo man allerdings sehr wenig über die Persönlichkeit des Kaisers, dafür um so mehr über die grausamen Verfolgungen und Tötungsarten noch Jahrhunderte nach Neros Zeit erfuhr.

Um 18.15 Uhr erreichte der Bus dann wieder das heimische Eschweiler.