Interview-Serie „Ehemalige und ihr beruflicher Werdegang“ – HEUTE: Christian Ebener

Auch in diesem Schuljahr stellen wir hier auf unserer Homepage ehemalige Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums vor, deren Lebenswege nach ihrem Abitur für unsere Schülerschaft gerade in der gegenwärtigen Situation interessant und ermutigend sein können.

Wir freuen uns, mit Christian Ebener einen Ehemaligen gewonnen zu haben, der uns über seinen Weg zum Redakteur in der Nachrichtenredaktion der Aachener Zeitung berichtet. Wir sagen danke und weiterhin viel Erfolg!

Nachgefragt – Ehemalige und ihr beruflicher Werdegang / Christian Ebener

1.      ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­Wie lange liegt Ihre Schulzeit am Städtischen Gymnasium Eschweiler zurück?

Von 2004 bis 2013 war ich auf dem Städtischen Gymnasium Eschweiler als Schüler – damit liegt mein Abitur als Teil des letzten G9-Jahrgangs bereits neun Jahre zurück.

2.      Wann wussten Sie, welchen beruflichen Weg Sie einschlagen wollten?

Das war mir tatsächlich lange gar nicht klar. Nachdem ich zwischendurch mit dem Themenbereich „Informatik“ geliebäugelt habe, zeigte sich jedoch in der Oberstufe, dass mein mathematisches Verständnis dem wohl im Wege stehen würde. Gleichzeitig hatte ich aber auch ein großes Interesse am Bereich „Medien“. So machte ich mich im Laufe der 13. Jahrgangsstufe auf die Suche nach einem passenden Studium unter dem berühmt-berüchtigten Motto „Irgendwas mit Medien“ – und wurde schließlich an der TH Köln beim B.A.-Studiengang „Online-Redakteur“ fündig. Dass ich einen sehr kleinen Studiengang mit nur rund 40 Studenten erwischt habe, finde ich bis heute einen großen Glücksfall!

3.      Welcher beruflichen Tätigkeit gehen Sie heute nach?

Seit dem 1. Januar 2022 bin ich festangestellter Redakteur im Medienhaus Aachen und Teil der Nachrichtenredaktion.

4.      Welche Ausbildungsschritte lagen davor?

Kurz nach dem Abitur absolvierte ich mein Vorpraktikum bei Antenne AC und landete zu Beginn des Studiums 2014 als „Online-Redakteur“, das ich 2017 mit Bachelor-Degree abschloss, als Freier Mitarbeiter beim Aachener Zeitungsverlag in der Online-Redaktion. In dieser Position war ich bis Ende 2019 tätig, zudem ab 2017 als Freier Mitarbeiter für die Lokalteile in Eschweiler, Stolberg und dem Nordkreis sowie für den Lokalsport. Von Dezember 2019 bis zum 1. Januar 2022 absolvierte ich mein Multimedia-Volontariat, bei dem ich die verschiedenen Stationen des Hauses durchlief von der Printproduktion über Lokalredaktionen bis hin zur Online-Redaktion.

5.      Womit verbringen Sie die meiste Zeit an einem typischen Berufstag?

Als Teil der Nachrichtenredaktion ist der Arbeitstag sehr abwechslungsreich. Die meiste Zeit dürfte aber das multimediale Aufbereiten von Inhalten unserer Lokalredaktionen und Autoren in Anspruch nehmen sowie das Verteilen dieser Inhalte – etwa über unsere News-App und Social-Media-Kanäle, wobei wir Letzteres gemeinsam mit unserem Social-Media-Team steuern. Dazu kommen das Sichten und Verarbeiten von Agenturmeldungen, die Positionierung der Inhalte auf unserem Webangebot sowie das schnelle Reagieren auf und Verarbeiten von Mailinhalten und aktuellen Lagen. Das ist besonders wichtig, da wir im Web natürlich viel schneller und aktueller unterwegs sind als das etwa im Printprodukt der Fall ist.

6.      Was mögen Sie an Ihrem Beruf am liebsten?

Auf jeden Fall das starke Teamwork und die Abwechslung, aufgrund der vielen verschiedenen Aufgaben. Es gibt viele unterschiedliche Themen(felder), man steht täglich mit den Kollegen im Austausch und kann auch selbst immer etwas dazulernen.

7.      Worauf führen Sie Ihren beruflichen Erfolg mehr zurück – auf Glück oder eigene Leistung?

Natürlich habe ich mir über die Zeit viel Wissen erarbeiten können, das mir nun Türen öffnet, da die Arbeit im Journalismus eine Menge „Learning-by-doing“ ist. Dafür bin ich seit mittlerweile acht Jahren immerhin unterwegs in diesem Umfeld. Aber je nachdem, was man konkret machen möchte, ist natürlich Glück dabei erforderlich zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Kontakte zu knüpfen. Praktika sind dabei wie bei mir ein guter Einstieg. Je höher die Ziele gesetzt sind, desto härter muss man natürlich arbeiten – und das Glück haben, zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort die richtigen Personen kennenzulernen. Das gilt für eine Karriere in den „Medien-Haifischbecken“ von Köln und Berlin natürlich noch viel mehr als im lokalen Rahmen.

8.      Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten, würden Sie mit dem Wissen von heute einen anderen Weg wählen?

Ich würde sicherlich während meines Studiums aus heutiger Sicht gerne ein Auslandsjahr einbauen, um die (Medien)welt auch außerhalb Deutschlands kennenzulernen. Das ist leider zu kurz gekommen. Ansonsten ist vieles sehr gut gelaufen und ich fühle mich in dem lokalen, sehr familiären Umfeld des Medienhauses sehr wohl!

9.      Was raten Sie heutigen Schülerinnen und Schülern, die nach Orientierung suchen?

Geht gerade als junge Menschen euren eigenen Weg und hetzt euch nicht! Eine geradlinige Laufbahn wie meine kann genauso gut sein wie ein „Zick-Zack-Kurs“ mit vielen Wechseln. Das heißt aber nicht, dass man jeden Rat ablehnen sollte, nur weil er gegen die eigenen Pläne geht. Bleibt selbstkritisch und offen dafür, Neues kennenzulernen.

Und vor allem wenn es in Richtung Medien und Co. gehen soll: Lasst euch auch nicht davon abbringen, nur weil es heißt, dass ihr unbedingt etwas Naturwissenschaftliches machen sollt. Wichtig ist, dass es euch Spaß macht. Auch mit einem „Hausfrauenabi“ – wie es mir einst von einem Lehrer bescheinigt wurde – kann man viel erreichen.

10.  Wie lautet Ihr persönliches Motto oder ein Sprichwort, das Sie besonders mögen?

Ich bin kein Fan von „Motivational Quotes“. Jeder muss seinen eigenen Antrieb finden. Deshalb belasse ich es bei einem ganz lokalpatriotischen „Eischwiele Alaaf“!

                                                                                                                                Vielen Dank!