Projekt „Begegnung: Miteinander voneinander lernen“

Die Interkulturelle Bildung aller Schülerinnen und Schüler in Deutschland gehört, nicht nur bedingt durch die weltweiten Fluchtbewegungen, sondern auch aufgrund der zunehmend pluralen und global vernetzten Gesellschaft, zu den Aufgaben der Schule. Dies betrifft sowohl den Unterricht aller Fächer als auch außerunterrichtliche Aktivitäten.

Mit den Zielen andere Kulturen kennenzulernen, Toleranz zu entwickeln und ggf. auch neue
Freundschaften zu schließen, wurde im August 2016 das Projekt „Begegnung: Miteinander
voneinander lernen“ ins Leben gerufen. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der
Pädagogikkurse (10. Klasse) und die älteren Schülerinnen und Schüler der Internationalen Klasse
(14-­18jährige) haben hier die Möglichkeit, sich im Rahmen von Freizeitaktivitäten gegenseitig
kennenzulernen. Geleitet wird das Projekt von der Referendarin Anneke Buschmann.
Zahlreiche Nachmittage wurden bereits mit gemeinsamen Freizeitaktivitäten verbracht: DVD-­
Nachmittage, Kickern und Billardspielen, Plätzchenbacken für Weihnachten, ein Nachmittag der
internationalen Musik und Tänze sowie der Besuch einer Firma in Eschweiler sind nur einige
Beispiele. Diverse weitere Aktivitäten, u.a. ein internationales Picknick sowie eine Stadtrallye
durch Aachen, sind derzeit in Planung.
Die zwanzig Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig an dem Projekt teilnehmen, empfinden die
interkulturellen Kontakte in vielerlei Hinsicht als bereichernd. Louisa erklärt: „All diese tollen
Menschen, deren Gesichter ich teilweise schon vorher flüchtig kannte, habe ich durch das Projekt
erst wirklich kennengelernt. Ihre Geschichten sind für uns, die wir hier in Sicherheit geboren
wurden und aufwachsen, unvorstellbar. Ich freue mich, wenn es ihnen durch das Projekt ein
bisschen leichter fällt hier Anschluss zu finden. Außerdem ist es auch spannend etwas über die
anderen Kulturen zu erfahren und die eigene Kultur zu vermitteln“. Pamela, die von Albanien nach
Deutschland floh, betont, dass es ein schönes Gefühl sei, dazu zu gehören, sie habe hier
Anschluss und neue Freunde gefunden. Auch Zana, der seine Heimat in Syrien verlassen musste,
hat große Freude an den gemeinsamen Aktivitäten: „Es macht einfach Spaß etwas mit allen zu
unternehmen“. Seher, die selber in Deutschland geboren ist, hat einen türkischen
Migrationshintergrund. Von ihren Eltern weiß sie, dass es eine Herausforderung ist, in einem
neuen Land richtig anzukommen und wie wichtig und wertvoll dabei neue Kontakte für die
Integration sind. Sie genießt, dass im Projekt Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Herkunft
und Religion zusammenkommen und sich so akzeptieren, wie sie sind.
Nur wenn diese Offenheit, Lernbereitschaft, Achtung und Toleranz gegeben sind bzw.
gefordert und gefördert werden, ist ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben in
unserer Gesellschaft möglich – und dafür sind wir alle verantwortlich.

(A. Buschmann)