Themenabend „Pubertät“ fand großen Anklang

Zu einem Themenabend auf Augenhöhe haben sich heute Eltern und Lehrer/-innen zusammengefunden, um sich von Referentin Frau Julia Koslowski in Sachen Pubertät auf den neuesten Stand bringen zu lassen. „Information – Orientierung – Gespräch“, so stand es auf den Flyern zur Veranstaltung, und diese Ankündigung löste der Abend ein.

Kompetent und eloquent führte die Diplom-Pädagogin und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in einem etwa einstündigen Vortrag in die wesentlichen Veränderungen in der Phase der Adoleszenz ein, von der die sexuelle Reifung als eigentliche Pubertät nur etwa ein Drittel der gesamten Entwicklungszeit ausmache. Immer schon und immer wieder aufs Neue, so die Referentin, sei die Adoleszenz von Erwachsenen als eine besonders problematische Phase erlebt worden. Sie erläuterte die Entwicklungsaufgaben, die die Jugendlichen in dieser Zeit zu meistern haben, und wies auf Risiken und Gefahren, aber auch auf besondere Chancen hin wie die mit der in dieser Zeit erhöhten Kreativität verbundenen. Und natürlich widmete sie sich auch dem Umgang mit Jugendlichen, deren Selbstbewusstsein gestärkt werden müsse, gerade auch damit sie sich nicht in jeder Hinsicht dem Gruppendruck Gleichaltriger beugen. Eltern seien Modell, und die Kindheit sei die Phase, in der die Grundlagen für die Entwicklung gelegt werden. Verbote, so Frau Koslowski, seien nicht zielführend. Vielmehr gelte es, eine ausgewogene Mischung aus Wärme und Zuneigung sowie Kontrolle und Dirigismus zu finden. Positiv für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sei es, klare und v.a. begründete Grenzen zu setzen und innerhalb derer immer mehr Autonomie zu gewähren. Die Referentin gab auch ganz konkrete Erziehungsempfehlungen: Wichtig sei Zeit für Gespräche, das Bemühen, Situationen aus der Perspektive der Kinder zu sehen bzw. zu verstehen, keine ungefragten Ratschläge zu geben, sich auf positive Entwicklungsschritte zu fokussieren, klare Regeln zu vereinbaren und deren Einhaltung konsequent einzufordern, Diskutierbares auch zu diskutieren und Entscheidungen zu erklären, zu belohnen, statt zu bestrafen, wobei Belohnung nicht nur materiell zu verstehen sei, wie in der anschließenden Gesprächsphase herausgestellt wurde. Eltern seien Modell für ihre Kinder, und ihr Feedback bleibe ihnen wichtig, auch wenn die Clique mehr und mehr wichtiger werde. Nach einem regen, von Frauke Meier moderierten Austausch klang der Abend aus, und es blieb die Erkenntnis, dass das Jugendalter eine Zeit der besonderen Herausforderung ist und schon seit der Antike war, dass man aber doch inzwischen sehr viel mehr über diese Entwicklungsphase des Menschen weiß – auch dank solch gelungener Vorträge wie dem heutigen von Frau Koslowski.