Fach und Fachschaft Sozialwissenschaften/ Politik

 

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum das Fach Sozialwissenschaften – ebenso wie das Fach Geschichte - in der Oberstufe mindestens ein Jahr lang durchgehend belegt werden muss: Das Fach soll seinen Anteil daran leisten, dass Schülerinnen und Schüler aktiv am Leben der Gemeinschaft teilnehmen, dass sie mündige Bürger werden. Mündig sein bedeutet: verantwortlich werden und also den Mund aufmachen.

Auch aktuelle und konkrete Gründe sind leicht zu benennen: Das Erstarken populistischer Parteien, eine allgemeine Politikverdrossenheit, z.T. fehlendes prosoziales Engagement und ein diffuser Zweifel an der Funktionsfähigkeit der Demokratie.

Dagegensetzen kann man aus Sicht unseres Faches vor allem eine geschärfte Wahrnehmung für soziale, wirtschaftliche und politische Prozesse. Bereits ab der sechsten Klasse werden daher im Fach Politik, welches ab der Oberstufe durch das Fach Sozialwissenschaften fortgesetzt wird, auf verschiedenste Phänomene drei Perspektiven eingenommen: Eine soziologische, eine politikwissenschaftliche und eine ökonomische Perspektive.

Der Unterricht im Fach Sozialwissenschaften versteht den Menschen zugleich als gesellschaftliches Produkt und als Gestalter der Gesellschaft. Entsprechend sollen gesellschaftliche Kompetenz, eine gewissenhafte Selbstreflexion sowie die engagierte Bearbeitung gesellschaftlicher Probleme gefördert werden. Ausgehend von aktuellen und exemplarischen Konflikten des sozialen, wirtschaftlichen, politischen Lebens werden gesellschaftliche Anforderungen vermittelt und dabei Betroffenheit und Bedeutsamkeit, Mikro- und Makrowelt, soziales und politisches Lernen miteinander verbunden. Zentrale Aufgabe ist es, das Politische in gesellschaftlichen Prozessen zu entdecken und dabei an konkreten Fällen verallgemeinerungsfähige Erkenntnisse und Verfahren zu gewinnen. Dabei besteht das übergeordnete Ziel des Faches darin, Schülerinnen und Schüler zunehmend zu einer selbstständigen Analyse gesellschaftlicher Konflikte und damit zu einem eigenständigen, begründeten Urteil zu befähigen.


Folgende Grundprinzipien sind für das Fach Sozialwissenschaften zu berücksichtigen:

  • Jedes Thema sollte problemorientiert und kontrovers unterrichtet werden.

  • Im Sinne des exemplarischen Lernens sollten aktuelle Fallbeispiele im Vordergrund stehen.

  • Der Unterricht sollte handlungs- und produktorientiert sein.

  • Die individuelle Förderung sollte durch binnendifferenzierte Methoden und Inhalte erfolgen.

  • Die gewählten Themen und die eingesetzten Medien sollten aktuelle Bezüge haben.

  • Bei der Behandlung aller Themen ist der Beutelsbacher Konsens zu beachten (Überwältigungsverbot/ Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen/ Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren).

 

Sekundarstufe I

 

Sekundarstufe II