Abschlusswort zur Lehrerkonferenz am Dienstag, 22.3.

Es ist Tradition an unserer Schule, dass am Ende einer langen Lehrerkonferenz jemand ein Abschlusswort spricht.

In der letzten Konferenz hat dies unser Kollege Herr Hoogen getan. Er hat ein Gedicht zur momentanen Lage geschrieben, das wir so toll fanden, dass wir es hier veröffentlichen möchten.

 

Verdient dies' Jahr denn ein Gedicht?

'nen Krieg ist sein Angesicht;

durchfurcht von Angst, von Leid, von Not;

so bangen nun viele um ihr Brot.

 

Begonnen es als Hoffnungsträger,

das Jahr indes zeigt sich schräger

als alle seine Artgenossen;

überall jetzt Ängste sprossen.

 

Rapsöl, Mehl: alles weg.

Ukrainer leiden und gehen durch den Dreck.

 

warst froh, weil Verhandlungen Hoffnung brachte;

man plötzlich wieder sich wieder freute, lachte.

 

Doch viel zu früh wir uns gefreut:

Februar wir alle schwer bereut,

dass keine Vorkehrungen getroffen;

Europa war erneut betroffen.

 

Und wieder gibt es Tote, Leid;

Gegen Covid wir noch nicht gefeit,

und nun ein Verrückter im Kremlin,

der immer mehr aussieht wie ein Gremlin.

 

Auf einen Frieden könn' wir nur hoffen;

Helfen tun wir mit Armen offen.

Statt die Ukrainer zu verweisen,

werden wir sie als Europäer heißen.

 

Bevor es droht das Europa bricht,

sehen wir das kleine Licht

am Tunnelende, das uns sagt:

"Als Union ihr bloß nicht verzagt".

 

Auf uns kommt ein weiteres schlimmes Jahr,

das genauso wie beide davor war;

vielleicht hat es uns doch gelehrt:

"Zu wenig man bisher geehrt,

 

was wir ‚freies Europa‘ nannten“;

es plötzlich zeigte uns das Wanken.

Es findet Euch mein Abschlussgruß:

verflogen seien Angst, Verdruss.

(F. Hoogen)