Eine Lesung der besonderen Art am Städtischen Gymnasium Eschweiler

Am 24. November 2018 fand im Rahmen der Kulturinitiative „Nixx wie hin - Kinderkultur in Eschweiler“ eine Lesung des Comics „Rosa und Louis - Geisterstunde“ am Städtischen Gymnasiums Eschweiler statt.

 

Um 16 Uhr kamen viele jüngere Schüler mit ihren Eltern in die Aula des Städtischen Gymnasiums, um eine Lesung der besonderen Art zu erleben. Ferdinand Lutz und Dominic Müller präsentierten ihren Comic als eine, wie sie es lieber bezeichnen, Bildklanglesung“.

Auf einer Leinwand projizieren sie dabei einzelne Bilder aus dem Comic, die sie live auf der Bühne vertonten. Ferdinand Lutz, der die Geschichten entwickelt sowie gezeichnet hat, spricht manche Figuren und Dominic Müller lieh ebenso manchen Figuren seine Stimme. Zudem erweckte er die einzelnen Szenen durch die entsprechenden Geräusche wie das Huben der Autos, die Schritte der Figuren oder aber auch ihren Gesang zum Leben.



Die Geschichte handelt von den Geschwistern Rosa und Luis, die mit ihren Eltern in dem Schloss ihrer Großmutter leben. Doch dort sind sie nicht alleine. Mit ihren wohnen als Geister auch die vorherigen Bewohner des Schlosses. Mit dabei sind beispielsweise der General von Finkweiler im Schlafzimmer der Eltern, der Zauberer Abbafaxus in der Folterkammer, dem das Zaubern den Kopf gekostet hat, oder das frühere Dienstmädchen in der Bibliothek. Allerdings sind nur Kinder in der Lage, sie zu sehen. Nachdem die Geschwister und ihre gespenstigen Mitbewohner sich kennengelernt hatten, freunden sie sich schnell an und erleben so manch Abenteuerliches im alltäglichen Treiben der Familie. Lutz und Müller zeigten den Zuschauern einige lustige, aber auch mitunter tragische Episoden aus ihrem Alltag.

Rosa geht in einer Episode morgens zu ihrer Oma und bemerkt, dass die sich „komisch“ verhält und ihre Enkelin nicht mehr erkennt. Der frühere Ritter Heraldus, der nun auch als Gespenst im Schloss haust, hilft ihr zu begreifen, dass sie dabei ist, alle schlechte, aber auch alle guten Erinnerungen zu vergessen. In einer anderen Episode veranstaltet Rosa eine große Zauber-Show, die allerdings recht schief geht, woraufhin Heraldus sie damit versucht zu trösten, dass ihr zumindest das kleine Kunststück gelungen sei, die schlechteste Zaubershow seit 800 Jahren auf die Bühne zu bringen.



Durch die besondere Inszenierung gelang es Ferdinand Lutz und Dominic Müller ihren Comic sehr lebendig werden zu lassen. Die jungen Zuschauer hatten hörbar Spaß an den sympathisch „gezeichneten“ Figuren und ihren humorvollen Geschichten.



Im zweiten Teil der Veranstaltung gaben die beiden Künstler einen Einblick hinter die Kulissen. Die Kinder sollten Vorschläge machen, wie die Geschichte von Louis und Rosa weitergehen könnte. Ferdinand Lutz zeichnete schließlich ein Bild, wie General Finkweiler mit Rosa und Loius mit einem Auto fährt, während Louis auf dem Rücksitz die Dab-Pose macht.

Während die Schüler das Entstehen des Comic-Bildes live auf der Leinwand verfolgen konnten, unterhielten sie sich mit Lutz und Müller. Dabei erführen sie beispielsweise, dass viele Geräusche zwar auf der Bühne entstehen, wie die Autotür durch das Zufallen eines Koffers oder eine Klingel durch eine Kalimba, manche mussten allerdings auch zuhaue selbst produziert werden. Die Kombination der Geräusche eines hinfallenden Kartons und von Steinen im Eimer ergaben zum Beispiel eine einstürzende Mauer. Mit dem Erzählen von Geschichten mit „Bild und Klang“ beschäftigen sie sich eigentlich schon seit ihrer Schulzeit, als sie sich auch kennen gelernt hatten. Der Comic „Rosa und Louis – Geisterstunde“ gebe es aber erst seit 2017, dem nun eine weitere Geschichte um das Geschwisterpaar gefolgt ist. Die Kinder hörten bzw. sahen den heutigen Gästen sehr interessiert zu. So verwunderte es auch nicht als sie gerne eine Zugabe ihrer „Performance“ sehen wollten. Dieses Mal gab es aber keine Geschichte um Rosa und Louis, sondern eine um einen Außerirdischen aus der Comic-Reihe „Q-R-T: Der neue Nachbar“. Zum Schluss boten Ferdinand Lutz und Dominic Müller noch eine Signierstunde an, welche die Kinder gerne annahmen.



Das nächste Mal, am 26. Januar 2018, wird das Fithe Theater aus Belgien am Städtischen Gymnasium mit dem Stück „Der Löwe und die Maus“ gastieren.

(G.Igner)