Faszination Strom: Ausbildungsperspektiven in der Elektroindustrie

Am 19.1.2023 stellten zwei Auszubildende, die bei der AQUS Ausbildungs- & Qualifizierungsservices GmbH in Alsdorf einen Teil ihrer Ausbildung absolvieren, vor vier 9. Klassen des Städtischen Gymnasiums Eschweiler (SGE) ihre Berufsfelder aus dem Bereich Elektrotechnik vor.

Zunächst machten Marcel, Auszubildender zum Industrieelektriker bei der Rurtalbahn GmbH, und Serwan, Auszubildender zum Elektroniker für Betriebstechnik bei der Papierfabrik Niederauer Mühle, Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer beiden Ausbildungsberufe deutlich. 

Die jungen Männer verbindet, dass sie die theoretischen und praktischen Inhalte ihrer Ausbildung an drei Lernorten vermittelt bekommen. Neben den im Betrieb und Berufskolleg erlangten Kenntnissen wird in der Ausbildungswerkstatt der AQUS ein besonderer Schwerpunkt auf eine passgenaue Verzahnung von Theorie und Praxis gesetzt.

Serwan lobte diese Mischung aus Theorie und Praxis und Marcel ergänzte auf eine Schülerfrage, dass er die intensive Betreuung durch die AQUS-Ausbilder schätze: „Man nimmt sich viel Zeit für uns, beantwortet wirklich alle Fragen und konfrontiert uns mit anwendungsbezogenen Aufgaben losgelöst vom laufenden Betrieb, was viele Möglichkeiten bietet.“ 

Anhand von zwei mitgebrachten Beispielanlagen, einer Stromspurschaltung für Haushalte und einer Pumpensteuerung für Industrieanlagen, veranschaulichten die beiden Experten Grundlagen der Elektrotechnik mit deren jeweiligen Anwendungszusammenhängen.

Marcel und Serwan führten ganz unterschiedliche Wege zu ihrem jeweiligen Ausbildungsplatz. Die Faszination für Strom und dessen unmittelbare Folgen für unser alltägliches Leben haben die beiden allerdings gemeinsam. 

„Ich finde es spannend, mit Strom zu arbeiten, weil alles um uns herum mit Strom funktioniert. Für mich ist es wichtig zu verstehen, wie Strom wirkt, und mehr darüber zu erfahren“, schwärmte etwa Serwan, der die Neuntklässler ausdrücklich dazu ermutigte, die Themen und Bereiche beruflich zu verfolgen, die ihnen auch wirklich Spaß machten.

Cora Liske, zuständig für Training und Coaching bei AQUS, stellte in Zeiten des Fachkräftemangels auch ganz klar die Karrierechancen der begehrten Ausbildungsberufe heraus.

Sie sieht einen Mehrwert in einer Lernpartnerschaft mit dem SGE und Aktivitäten wie der heutigen Veranstaltung: „Wir können junge Menschen im direkten Austausch mit unseren Azubis zeigen, wie attraktiv gewerblich-technische Ausbildungsberufe sein können und welche Zukunftsperspektiven es mit Blick auf den eklatanten Fachkräftemangel in diesen Berufen gibt. Hier ist es uns auch wichtig, Alternativen zum Studium deutlich zu machen.“

Liske betonte auch die besonderen Chancen für junge Frauen im Bereich der technischen Berufe, die im Vergleich immer noch unterrepräsentiert seien und mit vielen Klischees zu kämpfen hätten.

Neuntklässlerin Annika wünschte sich für die klassischen Männerjobs ebenfalls mehr weiblichen Nachwuchs. Sie selbst könne sich durchaus vorstellen, nach der Schule eine Ausbildung im Bereich Elektrotechnik zu absolvieren: „Es läuft nun mal fast alles über Strom. Es ist nicht nur spannend, sondern letztlich auch hilfreich, einem praktischen Job nachzugehen, der einem auch zu Hause nützt.“

Die AQUS ist seit 2018 KURS-Lernpartner des SGE und in der Vergangenheit hatten sich beispielsweise Schüler:innen der Internationalen Förderklassen im Rahmen von Betriebsbesichtigungen praktische Eindrücke in der Ausbildungswerkstatt in Alsdorf verschaffen können. Auch Berufsfelderkundungs- oder Praktikumsplätze sind möglich.

Obwohl die meisten anwesenden Neuntklässler:innen wohl an ihrem jeweiligen Studienwunsch festhalten werden, sah Studien- und Berufswahlkoordinatorin Anke Fries-Ewert in dem Azubi-Besuch trotzdem einen wichtigen Erkenntnisgewinn: „Aus unserer Sicht ist eine Interaktion zwischen Auszubildenden eines Betriebes und unseren Schülern sehr gewinnbringend, da die Kinder Einblicke in die Lebenswelt und Erfahrungen von jungen Menschen in der Ausbildung kennenlernen. Diese Einsichten können wir im Unterricht nicht bieten.“

Felix Meisel, KURS-Koordinator der Städteregion Aachen

 

https://www.kurs-koeln.de/ausbildungsperspektiven-in-der-elektroindustrie