Interview-Serie „Ehemalige und ihr beruflicher Werdegang“

– HEUTE: Agnes Droste

Auch in diesem Schuljahr stellen wir hier auf unserer Homepage ehemalige Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums vor, deren Lebenswege nach ihrem Abitur für unsere Schülerschaft gerade in der gegenwärtigen Situation interessant und ermutigend sein können.

Wir freuen uns sehr darüber, dass Frau Agnes Droste, Bürgermeisterin in Alfhausen (Niedersachsen), ihre Teilnahme direkt zugesagt hat. Ihre tatkräftige Unterstützung der Menschen in ihrer Heimatstadt Eschweiler nach der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer ist sicherlich noch vielen in guter Erinnerung. Herzlichen Dank dafür auch von dieser Stelle.

Nachgefragt – Ehemalige und ihr beruflicher Werdegang

1.      ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­Wie lange liegt Ihre Schulzeit am Städtischen Gymnasium Eschweiler zurück?

Mein Abitur habe ich 1981 am Städtischen Gymnasium gemacht, ist also schon 41 Jahre her.

2.      Wann wussten Sie, welchen beruflichen Weg Sie einschlagen wollten?

Meine Entscheidung, dass ich Geographie studieren wollte, ist erst zwei Wochen vor den Einschreibungsterminen an der Uni final gefallen. Dass es eigentlich nicht das richtige für mich war, und Planung/Städtebau mich mehr interessieren, habe ich erst nach dem zweiten Semester gemerkt, da konnte ich aber als BaFöG-Empfängerin nicht mehr wechseln, weshalb ich das Geographiestudium durchgezogen habe und mir meine Fähigkeiten, die meinen Interessen nahekamen, in Nebenfächern und Auslandsaufenthalten erworben habe.

3.      Welcher beruflichen Tätigkeit gehen Sie heute nach?

Ich habe viele Jahre in leitender Position eine Planungsabteilung geführt, jetzt als Politikerin auf drei Ebenen (Gemeinde, Samtgemeinde, Landkreis) bleibt mir keine Zeit für eine Berufstätigkeit.

4.      Welche Ausbildungsschritte lagen davor?

Ich habe nach dem Abitur gleich studiert und bin Diplom-Geographin geworden. Wichtiger als Ausbildungsschritte war aber immer das Leben lernen, Erfahrungen sammeln in unterschiedlichsten Bereichen, Leute kennenlernen, das alles hat mich letztendlich weitergebracht.

5.      Womit verbringen Sie die meiste Zeit an einem typischen Berufstag?

Telefonieren und mit Bürger*Innen und Fachleuten sprechen, Emails schreiben, Lesen und sich informieren, Gremiensitzungen führen

6.      Was mögen Sie an Ihrem Beruf am liebsten?

Am besten gefällt mir, dass ich so viel lerne.

7.      Worauf führen Sie ihren beruflichen Erfolg mehr zurück – auf Glück oder eigene Leistung?

Wo fängt das Glück an ? Wir haben alle großes Glück, hier geboren worden zu sein und nicht an anderen Plätzen dieser Welt. Jeder, der gesund ist, hat großes Glück im Leben. Wichtig ist auch das man die Gabe besitzt, Chancen zu erkennen; es ist ein großes Glück, wenn man diese Charaktereigenschaft hat.  Fleiß und Leistung helfen nur, wenn man vorher das Glück hatte, dass man in eine Position gekommen ist, wo man durch Fleiß und Leistung etwas erreichen kann. Also mein Lebensfazit: Glück ist das Wichtigere im Leben.

8.      Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten, würden Sie mit dem Wissen von heute einen anderen Weg wählen?

Ja, definitiv, an vielen Scheidewegen im Leben, würde ich andere Entscheidungen treffen, wäre auch anders komisch, denn Leben ist ja ein Lernprozess

9.      Was raten Sie heutigen Schülerinnen und Schülern, die nach Orientierung suchen?

Glaubt niemals, dass nur der gradlinige Weg zum Ziel führt, Umwege sind manchmal interessanter. Sammelt Erfahrungen und sprecht mit Leuten, fragt Familie, Bekannte und Freunde, was sie denken, welcher Beruf zu euch passt. Vergesst den Quatsch von "work-life-balance", wenn ihr eine Tätigkeit gefunden habt, die euch Freude bereitet, braucht man das nicht, dann hat man Erfüllung in dem, was man tut.

10.  Wie lautet Ihr persönliches Motto oder ein Sprichwort, das Sie besonders mögen?

Ein Spruch von meiner Schwester Marie-Luise aus meinem Poesiealbum. "Befolge nie die dummen Sprüche - sonst geht Dein Leben in die Brüche!"

 

                                                            Vielen Dank!